Wir haben für dich die 12 absoluten Wahrheiten über Sporthunde gesammelt, die es zu beachten gilt. Und zwar unbedingt (nicht)!
1. Können nur mit Gewalt zu solchen Leistungen gebracht werden
Wenn die Leute sagen: “Wenigstens darf meiner noch Hund sein. Die armen Sporthunde werden ja so gequält.”, dann haben sie sowas von Recht!
Unser Tipp: haue deinem Hund vor jeder Übung drei mal kräftig auf den Kopf. Volle Punktzahl in eurer nächsten Prüfung garantiert! Vielleicht hast du ein paar Finger weniger oder dein Hund zuckt jedes Mal zusammen, wenn du dich bewegst, aber was soll’s?
2. Sporthunde leben nur im Zwinger
Das Leben im Haus verweichlicht die Hunde. Nur die Harten kommen in den Garten. Und die ganz Harten in den Zwinger.
Sollte der Sporthund auf das Sofa gelangen oder gar ins Bett, bedeutet dies den sofortigen Verlust all seiner Fähigkeiten!

3. Müssen als Welpen schon mehrfach täglich hart trainieren, nur so wird was draus
Der Stundenplan eines 12 Wochen alten Welpens ist voller als der der Bundeskanzlerin. Unter dreimal täglichem Training wird das nichts. Einwände, dass auch kleine Schäferhunde, Malis und Co durch Reizüberflutung und Schlafmangel verhaltensauffällig werden, kannst du getrost als Unsinn abtun. Das sind die Gene. Auf keinen Fall ist die Dünnnervigkeit hausgemacht.
4. Dürfen nicht mit anderen Hunden spielen
Sozialkontakt zu anderen Hunden? Nimmer nie nicht! Du hast einen Sporthund. Also verabschiede dich bitte von der Illusion, mit anderen Hundehaltern gemeinsam spazieren gehen zu können.

5. Hören nur auf Bundeswehr-Kommandoton in mindestens 100 Dezibel Lautstärke
Aber mindestens!
Du hast keine Lust, dich heiser zu brüllen? Hustenbonbons schaffen Abhilfe, bis sich deine Stimmbänder an die ungewohnte Belastung gewöhnt haben. Wir sollten Bonbons ins Sortiment aufnehmen, fällt uns gerade auf.
6. Funktionieren nur auf dem Hundeplatz
Im Alltag ist der gewöhnliche Sporthund eine dünnnervige Kampfmaschine, die im Affekt sowohl andere Hunde, Nachbars Tochter als auch Oma Gerda frisst. Wenn er nicht vorher aufgrund von exzessivem Pöbeln und Zerren an der Leine kollabiert ist.

7. Erfolg kann man mit dem Zwingernamen kaufen
Die Sache mit dem Siegertreppchen ist ganz einfach. Man suche sich einen Züchter, dessen Zwingernamen man auf den Teilnehmerlisten großer Meisterschaften findet. Kaufe sich dort einen Welpen. Und zack, der Hund wird sportliche Erfolge feiern ohne Ende. Training? Zweitranging!
Sollte der Erfolg dennoch ausbleiben, liegt es daran, dass der Hund einfach extrem schwer führbar ist. Siehe Punkt 12.
8. Das einzig Wichtige ist doch: Trieb, Trieb, Trieb!
Hauptsache, der Hund zeigt sich als wahrer Beutegeier. Schreit sich beim Anblick von Ball, Beißwurst und Co schon mit vier Monaten die Seele aus dem Leib und gibt das Hirn bei Betreten des Platzes am Tor ab. It’s all genetics! Der Rest kommt später von allein.
Lerngesetze gelten für alle Hunde gleich? Pf, die Tierschutzmuddis wieder!
9. Brauchen nicht alltagstauglich sein
Schließlich beschränkt sich der Wirkungskreis des Hundes ausschließlich auf den Hundeplatz und seinen Zwinger. Wozu soll er dann an Kinder, andere Hunde oder gar das bunte Treiben einer Fußgängerzone gewöhnt werden?
10. Fühlen sich nur mit Stachelhalsband und E-Gerät am Hals so richtig wohl
Hunde brauchen klare Bilder. Damit der Sporthund sich wohl fühlt, gehören an seinen Hals so viele Würgeschlingen, Stachelhalsbänder und Elektroreizgeräte, wie Platz ist. Wer einen Dobermann oder Malinois hat, ist hier im Vorteil. Deren Hälse haben oftmals Giraffenlänge = mehr Platz für mehr Zeug am Hund!
Dass das meiste davon per Gesetz verboten ist, ignorieren wir jetzt mal. Der Zweck heiligt die Mittel. Und wozu gibt es schließlich die hohe, blickdichte Hecke um das Trainingsgelände?

11. Sporthunde können mit Wattebauschwerfen nichts anfangen
Allerlei Gerät am Hundehals bringt uns zum nächsten Punkt: Sporthunde können mit positiven Trainingsmethoden nichts anfangen. Die funktionieren anders, als Nachbars Fiffy. Markertraining? Leckerchen? Lobende Worte? Das überlässt man besser den Tierschutzuschis und Wattebauschwerfern!
Lerngesetze? Äh… wir verweisen auf Punkt sieben.
12. Egal, was schief läuft: es liegt daran, dass sie schwer zu führen und unglaublich dominant sind
Führerhart ist hier das Wort der Wahl! Manch einer würde beim Beobachten des Trainings vielleicht auf den wahnwitzigen Gedanken kommen, dass der Mensch es lediglich geschafft hat, jeglichen Kooperationswillen aus dem Tier heraus zu prügeln. Aber nein. Du bist Profi. Du weißt: der gute Sporthund ist führerhart und 24/7 dominant. Der braucht das.
Übrigens: 20 Dinge, die wir Hundesportler auf keinen Fall sagen, findest du hier. [Lesetipp]
Wenn du diesen Artikel bis hierhin gelesen und immer noch nicht gerafft hast, dass er nicht ernst gemeint ist, dann empfehlen wir dir den Besuch bei einem kompetenten Hundetrainer, der viel Geduld hat. Mit Menschen.
Hi Mara,
vielen Dank für super Artikel – wirklich sehr schön geschrieben!
Traurig das es heute wirklich noch Leute gibt die denken, dass man bei unseren geliebten Fellnasen mit Gewalt etwas erzwingen kann bzw. die ganze Sporthunde-Thematik masslos übertreiben. Schlussendlich sollte dabei primär der Spass im Vordergrund stehen..
Danke nochmals für den Beitrag und LG Hanna
Hallo Mara,
ja, haha, dein Artikel ist wirklich lustig geschrieben. Ich bin auch kein Freund davon etwas zu verallgemeinern. Es gibt sehr viele Sporthunde, die haben ein sehr schönes Leben. Aber es ist auch so, dass der ein oder andere Hundehalter es ganz sicher übertreibt. Daher dient dein Beitrag ganz wundervoll als Denkanstoß. Vielen Dank dafür. Damit sprichst du vielen aus der Seele. Ich denke, dass vielen Hundebesitzern das wohl vom Hund wichtig ist und demnach handeln. Dennoch gibt es bestimmt hier und da noch jemanden, der diesen Denkanstoß gebrauchen kann. 🙂
Der Artikel ist super 😂 lange nicht mehr so gelacht. Leider denken das wirklich viele. Habe selbst einen DSH den ich im IGP Ausbilde.
Allerdings wird das kein Weltmeister 😉 zu viel Lob und leckerchen beim Training. Und oh weh er hat Hundekumpels, pennt im Wohnzimmer und liebt die Kinder 🤣
In dem Sinne viele Grüße
von Kathi und dem Kampfschmußer
Hey Kathi,
sehr gut, wenn wir dich zum Lachen bringen konnten!
Viele Grüße und ganz viel Spaß beim Verweichlichen, äh – beim Training natürlich,
Mara
Gibt es wirklich Leute, die so etwas über die Erziehung von Sporthunden denken oder ihre Hunde sogar mit Gewalt erziehen? Fände ich irgendwie traurig…
Hey Sabine,
leider ja. Was meinst du, wie oft wir und andere Hundesportler genau mit solchen Vorurteilen konfrontiert werden? 😉
Viele Grüße und schöne Osterfeiertage,
Mara
Die Frage habe ich mich auch Grade gestellt und hoffe das dass nicht stimmt…ich habe auch einen belgischen Schäferhund malino und er ist bei uns Zuhause wir haben drei Kinder und sein bester Freund ist ein rauhaar Dackel er versteht sich auch mit anderen Hunden finde dein Beitrag traurig das es Menschen gibt die dies bestimmt wirklich so machen l.g Jess
ich kann nicht glauben, dass ich erst gerade deinen Blog gefunden habe! Ich liebe alle deine Artikel. Ich hoffe, dass viele weitere Posts in der Zukunft kommen werden, weil sie definitiv einen weiteren Leser haben 🙂
Liebe Mara,
ich finde deinen Artikel wirklich großartig! Vielen Dank dafür!
Ich selber habe mit Hundesport zwar überhaupt nichts an der Mütze, aber dass sich solche Denkweisen nach wie vor hartnäckig in den Köpfen vieler “Hundeexperten” halten, erlebt man leider auch außerhalb der Trainingsplätze. “It’s all genetics!” wie du schon so schön gesagt hast.
Malinois & Co. sind halt einfach Bestien, da machste nix! 😉 (VORSICHT: Ironie!!)
Hallo Hanna,
schön, dass wir dich mit diesem Beitrag erheitern konnten!
Herzliche Grüße, auch von der “Bestie”, die außer Holzhammer nichts begreift (angeblich *hust*),
Mara
Genialer Artikel, und ja, wir IGP ler sind alle Tierquäler und Schläger…. die Hellseher Angels der Hundehalter. Komisch, meine schlafen im Bett, chillen gemeinsam auf dem Sofa, sind frei bei Kindergeburtstagen und sonstigem dabei… müssen schlechte und schwache Gebrauchshunde sein 😉
Traurig wie der unwissende Mensch über ausgebildete und erzogene Hunde und deren Halter denkt…
Moin Schumacher,
danke für deinen Kommentar.
Auf dem Sofaaa? Im Beeett? Herrje. So wird das aber nix mit der BSP, ne?
Einen schönen Wochenstart wünschen wir! 🙂
Da muss ich an die ungewollte Beratung vor einigen Jahren vor dem Malikauf denken “Pass auf, der Mali sucht zweimal im Jahr den Kampf mit seinem Herrn”. So lustig, wenn’s nicht so traurig wäre.
Sehr schön geschrieben!
Hey Steffi,
es gibt sie leider, die Leute, die so etwas wirklich glauben und danach handeln. Hoffen wir, dass diese Denkweisen weiter aussterben. Dass es anders geht, ist ja vielfach bewiesen.
Viele Grüße,
auch vom Mali, den man schon sehr ärgern müsste, damit er seinen Herrn bekämpfen will,
Mara