Die Ablage bei der Begleithundeprüfung ist ein Schreckgespenst für viele Hundesportler. Für dich auch? Hast du Angst, dass dein Hund während der Prüfung aufsteht? Dass ihr wertvolle Punkte verliert? Oder er über den Hundeplatz flitzt und das andere Team stört?
Wir zeigen dir mehrere Methoden, wie du deinem Hund das zuverlässige Liegen beibringen kannst. Ohne Zwang und Stress!
So bleibt dein Hund sicher liegen während der Prüfung
Die sichere Ablage ist kein Hexenwerk. Auch die hibbeligsten Hunde haben sie bei uns gelernt. Wenn diese nämlich erstmal verstehen, dass sich das Liegenbleiben für sie so richtig lohnt, ist das die halbe Miete. Und wie man das seinem Hund erklärt, liest du hier.
Zur Unterstützung haben wir uns Gastautorin Kerstin Schubert dazu geholt. Als Trainerin, Onlinekurs-Referentin und Verfechterin moderner Ausbildungsmethoden erläutert sie dir die Grundlagen für das zuverlässige Platz.
Der Grundstein für die Ablage: Hörzeichen Platz
Mara hat mich gebeten, dir meinen Trainingsansatz zu erklären, wie ich die Ablage für die Begleithundeprüfung planen bzw. aufbauen würde.
Um deinem Hund ein Verhalten beizubringen, gehe ich immer nach folgendem Raster vor:
- Verhalten herstellen
- Genauigkeit herausarbeiten
- das Signal auf das Verhalten setzen
- Ablenkung hinzufügen
- Dauer ausweiten
- Abstand hinzufügen
Für die Ablage heißt das, dass du deinem Hund erst einmal das Platz beibringen solltest. Denn die Ablage klappt nur dann, wenn der Hund wirklich verstanden hat, was mit dem Signal Platz überhaupt gemeint ist. Dazu gibt es die unterschiedlichsten Trainingsansätze wie Shapen, Locken, Targeting usw. Aber darauf gehe ich hier nicht ein, denn Mara hat sich einen kurzen Absatz von mir gewünscht.

Hund Platz beibringen
Sobald dein Hund also das gewünschte Verhalten zeigt, fange mit der Genauigkeit an. Zeige deinem Hund, wie genau er zu liegen hat. Nur noch dieses Verhalten wird von dir bestätigt.
Sobald das sicher klappt, kannst du dein Signal auf das Verhalten setzen. Dazu sagst du dein Wort und lässt dann deinen Hund das Verhalten zeigen – Click, Belohnung. Wenn du an dieser Stelle 100 Euro darauf wetten kannst, dass dein Hund das Signal verstanden hat (überlege dir dabei vorher genau, wo du zu deinem Hund stehst, wie die Umgebung gestaltet ist, usw.), dann gehst du an den nächsten Schritt und trainierst mit Ablenkungen.
Anmerkung vom Hundesport Nubi-Team
Für wirklich zuverlässige Hörzeichen ist ein Auflösekommando enorm wichtig.
Lies’ hier, wie du ein Auflösekommando ganz leicht aufbaust!
Platz trotz Ablenkung
Am Anfang ist die Ablenkung natürlich sehr einfach. Mache dir einen Plan und steigere die Ablenkung, um so das Verhalten Platz abzusichern. So bekommt dein Hund immer mehr Sicherheit in der Übung. Gerade die Ablenkung in der Ablage ist für deine Prüfung ja ein wichtiges Thema, weil das zweite Team neben euch das Laufschema absolvieren wird. Daher lege wirklich Wert darauf, dass du deine Ablenkung langsam, aber stetig steigerst.

Dauer des Liegens erhöhen
Klappt es auch mit der Ablenkung, dann kannst du langsam beginnen, die Dauer auszuweiten. Gehe auch hier in langsamen Schritten vor und vermeide Fehler. Steht dein Hund vor deinem Auflöse-Signal auf, warst du in deinem Trainingsplan einen Schritt zu weit und hast zu viel verlangt. Arbeite wirklich mit kleinen Schritten, um auch auf Dauer einen sicheren Hund in der Ablage zu bekommen.
Kannst du wieder 100 Euro darauf verwetten, dass dein Hund wirklich über die gesamte Dauer liegen bleibt – und das zweite Team ist bekanntlich eine Weile unterwegs, während dein Hund liegen bleiben muss -, dann kannst du den Abstand erhöhen. Beachte dabei immer deine eigene Position – also wie du zum Hund stehst. Das Ziel ist am Ende, dass du 30 Schritte entfernt mit dem Rücken zum Hund stehen kannst, ohne das er aufsteht. Je sauberer du am Anfang das Verhalten aufgebaut und abgesichert hast, desto leichter wirst du es jetzt mit dem Training deines Abstands haben.
Und nun Ärmel hoch und ran ans Training – das schafft dein Hund mit Sicherheit!
Über unsere Gastautorin
Kerstin mit Bernersennenhund Wookie | Inhaberin vom Wedellädchen & Hundesport Trainingstagebuch | ist mit Wookie im Obedience, Klasse 3, und als Trainerin aktiv
Unsere Gastautorin Kerstin Schubert ist selbst passionierte Hundesportlerin und Trainerin. Neben ihren innovativen Planern für das Hundetraining, bietet sie Spielzeuge und Zubehör für Hunde im Wedellädchen an. Zudem ist sie Referentin der Onlinekurse “Let’s think, plan… and have fun”.
Vielen Dank an Kerstin für diesen ersten Teil über das sichere Platz!
Ablage im Hundesport: vier Methoden
Wie Kerstin schrieb: die Basis für die Ablage ist, dass dein Hund das Hörzeichen Platz verstanden hat.
Wenn das wirklich sitzt, geht es um eine Vergrößerung von Abstand und Dauer und die richtige Motivation für deinen Hund.
Der Klassiker bei der Ablage: schrittweise mit Futter bestätigen
Der Klassiker beim Training der Ablage ist das schrittweise Bestätigen mit Futter:
- der Hund wird hingelegt
- der Hundeführer entfernt sich ein Stück
- geht zurück zu seinem Hund und belohnt ihn mit Futter für das Liegenbleiben
Das wird so lange wiederholt und gesteigert, bis die gewünschte Dauer bei 30 Schritten Entfernung erreicht ist.

Vorteil
Der Aufbau ist einfach und im Timing kann nicht viel falsch gemacht werden.
Nachteil
Für den Hund ist der Ablauf dieses Trainings sehr berechenbar und somit alles andere als spannend. Hast du einen in sich ruhenden Hund, der ohnehin keinerlei Tendenz hat, selbstständig aufzustehen, mag diese Methode gut geeignet sein.
Ist dein Hund jedoch eher von der explosiven Sorte und leicht ablenkbar, wirst du damit kaum den gewünschten Fokus während der Ablage erreichen. Schließlich lohnt es sich für ihn erst in dem Moment, wo du wieder zu ihm zurückkehrst. Die Zeit zwischen den Belohnungen wird er sich andere Beschäftigung suchen. In der Gegend herumgucken, schnüffeln oder eventuell sogar aufstehen.
Der Jackpot: externe Belohnung durch die Futterbox
Vielleicht kennst du das System der Jackpot-Belohnung im Hundetraining bereits. Ein Jackpot ist etwas Besonderes, das dein Hund nur für außergewöhnliche Leistung bekommt.
Um die Ablage zu trainieren, nutzen wir besonders tolles Futter und füllen dies in eine fest verschließbare Box. Gut geeignet dafür sind beispielsweise kleine Brot- oder Vorratsdosen. Als Futter könnt ihr das nehmen, was euer Hund liebt, das es aber ansonsten nicht zu fressen gibt. Dosenfutter, gekochtes Hühnchen, Hundewurst und Käse sind bei uns am Hundeplatz der Renner.
So baust du den Jackpot auf:
- lasse deinen Hund an der geöffneten Box schnuppern und verschließe sie
- lege deinen Hund ins Platz
- lege die verschlossene Box einen Schritt entfernt vor ihn hin und entferne dich selbst einen weiteren Schritt, dass der Jackpot zwischen euch liegt
- bleibt er die gewünschte Dauer (beginne anfangs mit wenigen Sekunden) mit voller Konzentration auf dich liegen, gehst du mit der Dose zu ihm
- die Futterdose wird geöffnet und dein Hund darf einige Happen direkt daraus fressen
Wichtig: bestätige, bevor dein Hund den Fokus verliert! Sollte er wegschauen, ist das nicht das gewünschte Verhalten. Das wird zwar nicht gemaßregelt, aber jackpotwürdig ist es auch nicht. Dann wartest du, bis dein Hund seine ganze Konzentration auf dich fokussiert. Beim nächsten Mal versuche, dem zuvorzukommen und bestätige, bevor die Spannung verfliegt.

Und wenn der Hund aufsteht?
Wenn der Hund aufsteht, legst du ihn ohne jegliche Einwirkung zurück an seinen Platz. Lasse ihn ruhig die Futterbox inspizieren. Da sie einen Deckel hat, hat er dadurch keinen Vorteil und lernt bloß, dass sich das Aufstehen nicht lohnt.
Neigt dein Hund dazu, aufzuspringen und herumzuflitzen, sichere ihn mit einer Leine, um selbstbelohnendes Verhalten zu vermeiden.
Ablage mit Jackpot: Endergebnis
Wenn du die Dauer der Ablage und die Distanz erhöht hast und dein Hund während des Liegens nichts außer dem Jackpot im Kopf hat, hast du dein Ziel erreicht.
Nun kannst du die Box außerhalb des Hundeplatzes vor dem Training kurz zeigen, beiseite legen, die Ablage üben und beim Verlassen des Platzes deinen Hund mit dem Jackpot bestätigen.
Vor einer Prüfung kannst du vor dem Warm Up, beispielsweise am Auto, dieses Ritual wiederholen. Damit dein Hund auch während der Prüfung zuverlässig liegt und “immun” gegen Ablenkungen ist.
Vorteil
Da der Hund lernt, dass Aufstehen keinerlei Nutzen für ihn hat – Liegenbleiben jedoch um so mehr, schafft diese Methode eine hohe Zuverlässigkeit.
Wenn stets darauf geachtet wird, den Fokus des Hundes auf die Belohnung hochzuhalten, später auch mit bewusst platzierten Ablenkungen, wird er gar nicht mehr daran denken, selbstständig aufzustehen.
Ein weiterer Pluspunkt: durch die externe Belohnung fernab der eigentlichen Übung kannst du ihn auch nach einer Prüfung bestätigen.
Nachteil
Als Hundeführer braucht es gerade zu Beginn die Geduld und Gelassenheit, das gewünschte Verhalten zu etablieren. Den Hund für sich selbst herausfinden zu lassen, welche Verhaltensweise ihn an den begehrten Jackpot gelangen lässt – und welche nicht. Dazu muss man es aushalten können, dass der Hund Fehler macht.
Ist dein Hund kein bisschen mit Futter zu motivieren, ist womöglich die nächste Methode eher etwas für ihn.

Aufbau der Ablage über Beute: der Kniefall nach Heuwinkl
Peter Scherk und Dr. Florian Knabl vom erfolgreichen Team Heuwinkl haben auch die Ablage in ihrem Buch thematisiert. Nicht alles, was nach Heuwinkl gelehrt wird, würden wir selbst so machen. Die Ablage mit dem Aufbau über Beute ist jedoch eine tolle Möglichkeit für Hunde, die eine hohe Beutemotivation mitbringen. Auch hier gilt: dein Hund sollte das feste Platz inklusive etwas Entfernung bereits können.
So baust du die Ablage über Beute auf:
- lege deinen Hund ins Platz
- zeige ihm seine Beute (Ball, Beißwurst, oder was er sonst toll findet)
- wenn er mit Spannung einige Augenblicke gelegen hat, gibst du ihm die Freigabe, sich die Beute zu holen, indem du in die Hocke gehst
Später kannst du die Übung variieren, damit dein Hund nie zu 100% weiß, was als nächstes passiert. Mal bestätigst du ihn an der Stelle, wo er abgelegt ist. Dann wieder gehst du als Freigabesignal in die Hocke oder tippelst hin und her, bevor du bestätigst.

Vorteil
Ganz klar: die eindeutige Körpersprache. Durch den Kniefall muss dein Hund dich permanent gespannt im Blick behalten. Schließlich könnte es ja jeden Augenblick soweit sein, dass er sich sein Spielzeug holen darf.
Zu Missverständnissen kommt es da eher nicht – wann schließlich schmeißt sich der Hundeführer bei einer Prüfung auf die Knie? Da müsste man schon wirklich unglücklich stolpern, um beim Hund eine “Fehlzündung” auszulösen.
Nachteil
Der Aufbau der Ablage über Beute benötigt eine Menge Fingerspitzengefühl. Gerade die oft hochgradig beutemotivierten Gebrauchshunde entwickeln angesichts von Ball und Beißwurst schnell ein hohes Erregungslevel. Aber wer dieses lenken und zu seinen Gunsten nutzen kann, hat gewonnen.

Das Verstecken des Hundeführers während der Ablage
Auch schon oft gesehen: das Verstecken des Hundeführers während der Ablage. Zumeist kombiniert mit der ersten Methode zum Bestätigen.
Der Hintergedanke ist, dass der Hund so sehr das Versteck seines Menschen im Auge behält, dass er nichts anderes mehr im Sinn hat. Du merkst, auch hier geht es um Fokus.
Bei der Begleithundeprüfung, der IGP 1 und 2 oder der IBGH stehst du 30 Meter entfernt, aber in Sichtweite deines Hundes. Bei der Unterordnung in der IGP 3 steht der Mensch in einem der Verstecke vom Schutzdienst außer Sicht seines Hundes.
Vorteil
Es sind keinerlei Hilfsmittel im Spiel, die später abgebaut werden müssen, wie zum Beispiel eine Futterbox oder ein Spielzeug.
Nachteil
Trainierst du an einem Hundeplatz, an dem kein Schutzdienst angeboten wird, hat dein Platz wahrscheinlich gar keine Verstecke.
Schwierig ist es auch, mit dieser Methode die Motivation des Hundes hochzuhalten. Nicht jeder Hund liegt wie vom Donner gerührt da und starrt auf den Fleck, an dem Herrchen oder Frauchen zuletzt gesehen wurde. Und wenn dieser Anreiz nicht groß genug ist, ist der Hund schnell wieder anfällig für Ablenkungen aller Art.
Jackpot? Auflösen? Hörzeichen? In unserem Hundesport Lexikon erklären wir Hundesportler-Fachjargon. Anfängerfreundlich und leicht verständlich.
Ablage: diese Möglichkeiten hast du außerdem…
…wenn dir dein Hund nicht am Herzen liegt und du gegen das Tierschutzgesetz verstoßen möchtest.
Auf manch einem Hundeplatz wird noch gearbeitet, als hätten wir das Jahr 1970. Sollte dein Ausbildungswart dir zu folgenden Methoden für die Ablage raten – lass es bleiben. Und informiere dich über Möglichkeiten, die nicht tierschutzrelevant sind. Zu den Klassikern aus der Gruselkiste gehören:
- Absicherung des Hundes am Stachelhalsband, damit es wehtut, egal in welche Richtung der Hund sich bewegt.
- Einwirkung durch E-Gerät am Hund. Heißt: dem Hund per Fernbedienung Stromschläge zu verpassen. Das ist verboten in Deutschland und trotzdem noch mancherorts genutzt.
Beides ist nicht nur dem Hund gegenüber unfair. Es sorgt auch nicht für zuverlässige Lernerfolge. Rate, was passiert, sobald Stachelhalsband oder E-Gerät zur Prüfung ab sind? Richtig. Dem Hund wird die Ablage immer noch oder sogar noch mehr zuwider sein und wahrscheinlich wird er aufstehen um der Situation zu entkommen.
Wieso wir es hier überhaupt erwähnen? Weil es leider immer noch oft empfohlen wird. Da hilft nur Aufklärung, wieso das kein sinnvoller Weg ist und wie es anders geht.
Tierschutzgesetz
“Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.”
TierSchG §1, Quelle: Deutsches Tierschutzgesetz
Ablage für den Hundesport: Tipps und Tricks
Zusätzlich zu den oben genannten Methoden gibt es weitere kleine Tipps und Tricks für die Ablage.
Alles im Blick mit Handy, Spiegel und Co
Wenn du im Verein trainierst, helfen dir hoffentlich deine Teamkollegen und Trainer dabei, die Ablage aufzubauen. Sollte aber mal niemand ein Auge auf deinen liegenden Hund haben, kannst du einen Taschenspiegel oder die Frontkamera deines Handys nutzen. Damit kannst du über deine Schulter hinweg kontrollieren, ob er noch liegt und ob der Fokus zu dir besteht zum Bestätigen.
Machen wir uns nichts vor: der Hund bemerkt das durchaus. Es ist jedoch eine geringere Veränderung des Bildes, als wenn du dich komplett zum Hund umdrehen würdest. Was zudem zur Gewohnheit werden und dich in der Prüfung wichtige Punkte kosten kann.

Ablage bei schlechtem Wetter
Ist es nass und kalt, ist das ein schlechter Zeitpunkt, um draußen die Ablage zu üben. Ja natürlich, bei einer Prüfung könnten auch widrige Umstände herrschen. Aber wenn du erst einmal daran arbeitest, dass dein Hund die Ablage toll findet und sich voll und ganz auf das Liegen konzentriert, sabotierst du deinen eigenen Trainingserfolg bei Regenwetter.
Prüfungsvorbereitung: übe mehr, als verlangt wird
Du bereitest dich auf die Begleithundeprüfung vor? Oder auf einen Wettbewerb im Bereich IGP, Obedience oder einer anderen Hundesportart, bei der die Ablage verlangt wird?
Dann erkundige dich, wie lange dein Hund etwa liegen wird. Bei der Begleithundeprüfung mit dem neuen Laufschema sind das beispielsweise etwa sieben Minuten. Je nachdem, wie schnell dein Teampartner läuft. Bei einer IGP etwas länger, da die Unterordnung mehr Elemente enthält.
Trainierst du mit deinem Hund über das geforderte Maß hinaus, vermeidest du in der Prüfungssituation Frust. Zudem wird es dir selbst Sicherheit geben zu wissen, dass für deinen Hund diese wenigen Minuten ein Klacks sind.
Ablage: wie unsere Hunde sie gelernt haben
Wir sind ehrlich: anfangs haben wir es verkackt. Aber richtig.
Als wir vor einigen Jahren mit dem Hundesport begannen, wussten wir nichts über externe Belohnung und selbstbelohnendes Verhalten beim Hund. Nubi und unsere Dobermannhündin waren noch sehr jung und wir haben versucht die Ablage mit der Klassiker-Methode aufzubauen. Du kannst dir vorstellen, dass das für Junghunde mit so viel Energie und Tatendrang echt keine lohnenswerte Übung war.
Es kam, wie es kommen musste. Nubi lag nur so lange, bis sich eine interessantere Beschäftigung bot. Und der Dobermann stand auf, sobald Mara sich umdrehte. Schoss in wilden Bocksprüngen über den Hundeplatz oder verbellte Passanten am Zaun. Da das Platz nicht annähernd so bombenfest und positiv verknüpft war, wie Kerstin es oben beschrieben hat, war sämtliches “Plaaatz!”-Gerufe zwecklos.
Da waren die beiden Hunde circa ein Jahr alt und wir wollten unsere erste Begleithundeprüfung ablegen. Also fingen wir an, uns umzuhören. Stolperten natürlich über die Methoden aus der Gruselkiste. Nein, mit Stachelhalsband und Co wollten wir nicht arbeiten. Damit wäre ja bloß das Fehlverhalten bestraft. Das Liegenbleiben aus eigener Motivation heraus hätten unsere Hunde dadurch auch nicht gelernt.

Über den Tellerrand geblickt
Eine Bekannte, die mit ihren Doggen im Obedience arbeitete, brachte uns auf die Jackpot-Belohnung. Und plötzlich verstanden sowohl der noch sehr junge Nubi als auch der Dobermann, was die Ablage wirklich bedeutet.
Als wir später selbst Trainer bei uns im Verein wurden, waren wir während der Seminare für die Trainerausbildung erstaunt. Die verschiedenen Möglichkeiten für den Aufbau der Ablage waren dort kein Thema. Kein Wunder, dass sich die Gruselkistenmethoden bis heute auf einigen Hundeplätzen halten.
In unseren Trainingsgruppen für die Begleithundeprüfung hat bislang noch jeder Hund das sichere Liegen gelernt. Selbst der vor Aufregung kläffende, dünnnervige Australian Shepherd, der gerne alles auf dem Hundeplatz hüten wollte, was sich bewegte und keine Sekunde still sitzen konnte.
Ablage bei Wollie
Wollie hat die Ablage ebenfalls über die Jackpot-Methode gelernt. Da sie vom Junghundealter an ein sicheres Platz verinnerlicht hatte, war der Aufbau von Dauer und Distanz mit der Futterbox einfach.
Übrigens begann es genau zu unserem Start bei der Begleithundeprüfung heftig zu regnen. Zudem war es Ende Oktober, es war also nicht nur patschnass, sondern auch kalt. Trotzdem blieb Wollie mit gespannter Erwartungshaltung zuverlässig liegen – das Training hatte sich also gelohnt. Zum Bericht über Wollies BH geht es hier.
Es gibt sicherlich noch einige weitere Methoden und oft ist eine Mischung aus verschiedenen der beste Weg.
Wie hat dein Hund die Ablage gelernt?
Die externe Belohnung finde ich interessant und würde ich gerne aufbauen. Nur habe ich nicht verstanden, wo die Box liegt, wenn ich nach der gewünschten Dauer dann die Entfernung erweitern möchte. Bleibt die Box vor dem Hund oder wandert sie mit und bleibt bei mir?
Und wie wandert die Box nach draußen. Hält der Hund dann noch den Fokus auf mich wenn sein Jackpot nicht mehr sichtbar ist?
Hilfe. Mein Hund konnte die Ablage, ist sogar 15 min. Liegeb geblieben.. und jetzt? Er hat keine Lust mehr. Sobald ich einen gewissen Abstand erreicht habe, steht er auf. Was sollen wir tun? In drei Wochen haben wir Prüfung?
Super interessanter Artikel!!! Wir üben weiter zu der Begleithundeprüfung. Unser Problem ist , dass während Ablage liegt mein Hund schon nach eine Minute ohne Spannunghaltung und ihr Hinten liegt seitlich , also keine korrekte Ausführung. Habt ihr Tipps für mich wie ich Komando ” Platz” korrekt beibringen kann? Vielen Dank im voraus!😊 LG Elena und Dessy.
Hey Elena,
danke für deinen Kommentar!
Für das gerade Liegen kannst du deinen Hund begrenzen, bspw. durch eine Positionsbox. Oder aber das Hinlegen durch Nach-hinten-wegklappen aus dem Stehen aufbauen.
Und natürlich: grundsätzlich nur dann bestätigen, wenn deine Dessy gerade liegt.
Viel Spaß und Erfolg beim Üben!
Danke super Artikel mit interessanten Tips
Vielen Dank und viel Spaß beim Üben! 🙂