Vom Welpen zum Begleithund – Teil sechs | Begleithundeprüfung mit 15 Monaten?

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Malinoishündin Wollie wird ein Jahr alt und hat bereits eine Menge gelernt. Zeit also für einen Zwischenstand. Und für die Antwort auf die Frage, die uns immer häufiger gestellt wird. Man darf die Begleithundeprüfung mit 15 Monaten ablegen – starten wir noch dieses Jahr? Und: worauf sollte man achten, bevor man sich mit dem Junghund zur Prüfung anmeldet?

In der Serie Vom Welpen zum Begleithund erzählen wir dir von Wollies Training. Von Fortschritten, Herausforderungen und einzelnen Trainingsaufgaben.

 

Zwischenstand der einzelnen Übungen der Begleithundeprüfung

Fußlaufen mit und ohne Leine

Das Fußlaufen bauen wir sehr kleinschrittig auf. Wollie ist mittlerweile sicher in der Grundstellung. Auf das Hörzeichen Fuß springt sie in die Grundstellung ein. Ihre Schulter auf Kniehöhe des Hundeführers. Auch Blickkontakt hält sie in der Position, selbst wenn erstmal eine Weile nichts passiert.

Das Laufen an sich beschränkt sich vorerst noch auf wenige Schritte. Gemarkert wird das richtige Verhalten mit Click, belohnt wird mit Futter.

Winkel

Winkel sind noch kein Bestandteil beim Fußlaufen. Da Wollie den Elefantentrick beherrscht, wird dieser gelernte Bewegungsablauf ihr dabei helfen, mit der Hinterhand aktiv Winkel zu gehen. Mal schauen, wann es soweit ist, dass wir das mit dem Fußlaufen “zusammenbauen”.

Wenn du von dem Elefantentrick bisher noch nichts gehört hast und eine Anleitung dazu suchst, schau mal hier.

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Der Elefantentrick für eine bessere Koordination der Hinterbeine. Vorderpfoten auf ein Podest stellen, dieses mit den Hinterbeinen umrunden. Und ja, als wir die Fotos für diesen Artikel gemacht haben, war der Hundeplatz die reinste Schlammschlacht.

Kehrtwende

Die Vorbereitung für die Winkel hilft ebenso der Kehrtwende. Auch die haben wir jedoch noch nicht begonnen zu üben.

Sitz

Sitz war eine von Wollies ersten Übungen und wird zuverlässig ausgeführt. Auch das ruhige Sitzenbleiben, ohne vorzurobben oder die Position selbst aufzulösen, klappt.

 

Das neue Laufschema für die Begleithundeprüfung zum Ausdrucken - kostenloser Download und Video - Hundesport Nubi - Shop für aktive Hunde

 

Ablegen in Verbindung mit Herankommen

Im letzten Teil haben wir dir gezeigt, wie wir mit dem Vorsitz begonnen haben. Mittlerweile haben wir auch die Entfernung zum Hundeführer erhöht und Geschwindigkeit in die Sache gebracht. Die Pylonen, die anfangs als Hilfe für das gerade Sitzen dienten, sind nur noch selten dabei.

Gruppe

Da Wollie bislang nur wenige Schritte am Stück Fuß läuft, liegt das Umrunden einer ganzen Gruppe noch in weiter Ferne. Dass auf dem Platz verschiedene Menschen während des Trainings herumstehen, kennt sie jedoch von klein auf. Sitz, Platz und daran vorbeilaufen, ohne sich ablenken zu lassen, stellt für sie kein Problem dar.

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Grundstellung nahe einer Person: Abschluss der Gruppenübung. Das obligatorische “Danke Gruppe!” am Ende nicht vergessen!

Ablage

Ablage üben im Winter? Nee! Echt nicht. Warte mal, bis das Wetter wärmer wird. Dann zeigen wir dir, wie wir unseren Hunden die Ablage beibringen. Schneeregen, Matsch und Temperaturen um den Gefrierpunkt sind definitiv keine guten Voraussetzungen, um einem Hund das minutenlange, bewegungslose Liegen schmackhaft zu machen.

 

Begleithundeprüfung – noch dieses Jahr?

Nicht nur im Verein, auch von anderen Hundesportlern wurde bereits mehrfach die Frage gestellt: läuft Wollie noch dieses Jahr die Begleithundeprüfung? Sie kann doch schon so einiges. Und der Rest – den bringen wir ihr doch sicher fix bei! Außerdem ist sie ein Malinois, die lernen doch so schnell. Klare Antwort: nein, es wird keinen Wunderkind-Move geben. Keine “so schnell wie möglich-BH”.

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Begleithundeprüfung mit 15 Monaten

Zwar darf ein Hund im Alter von 15 Monaten die BH ablegen. Ob das sinnvoll ist, muss aber jeder Hundeführer selbst entscheiden. Folgende Faktoren sollten dabei bedacht werden:

  • Reife des Hundes
  • Festigung der einzelnen Übungen
  • Äußere Umstände bei der Prüfung

 

Reife des Hundes

Mit 15 Monaten ist dein Hund noch ein Teenager. Die Pubertät ist in vollem Gange, weder der Körper, noch der Geist sind voll ausgereift. Das Gehirn befindet sich im Umbau, Hormone leisten ihre Arbeit und all die neuen Reize und Informationen müssen vom Hundekopf erst einmal verarbeitet werden.

Das heißt selbstverständlich nicht, dass in der Zeit mit einem Hund nichts anzufangen ist. Im Gegenteil: Beständigkeit, trotz Hormonzirkus und Teenager-Allüren, gibt Sicherheit. Wurde vom Welpenalter an in kleinen, altersgemäßen Schritten trainiert, hat der Hund bereits eine Menge gelernt. Vielleicht beherrscht er sogar alle nötige Lektionen der Begleithundeprüfung.

Wirklich zuverlässig sind in diesem Alter jedoch die wenigsten Hunde. Der Hundeführer kennt seinen Teampartner am besten. Es ist an ihm einzuschätzen, ob der für eine Prüfung bereits die nötige Reife und Zuverlässigkeit mitbringt.

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Mit einem Jahr darf Wollie noch viel spielen und erst einmal körperlich und geistig erwachsen werden.

Festigung der einzelnen Übungen

Fuß, Sitz, Platz und Hier – mehr muss ein Hund für die Begleithundeprüfung nicht können. Ein Kinderspiel, oder?

Die Lernkurve junger Hunde steigt rasant. Schnell stellen sich bei regelmäßigem Training Erfolge ein. Was du dabei nicht vergessen solltest: frisch Gelerntes braucht Zeit, bis es zu wirklich gefestigtem, jederzeit abrufbarem Verhalten im Kopf des Hundes abgespeichert wird.

 

Äußere Umstände bei der Prüfung

Zum Thema Ablage haben wir es bereits erwähnt: Nässe und Matsch sind keine optimalen Bedingungen, um minutenlang bäuchlings im Schlamm zu verharren. Jede Jahreszeit hat ihre Vor- und Nachteile. Ebenso, wie unsere Hunde mit bestimmten Wetterbedingungen besser zurecht kommen, als mit anderen.

So haben wir beispielsweise einen Windhund am Hundeplatz. Und zwei Yorkshire Terrier. So gerne sie auch Hundesport machen – bei winterlichem Matschwetter sind sie binnen Minuten bis auf die Haut durchnässt und am frieren. Logisch, dass ihre Besitzer eine Prüfung nur zur warmen Jahreszeit melden würden. Damit die Hunde körperlich überhaupt in der Lage sind, zu zeigen, was sie können.

Andere Kandidaten wiederum werden bei heißen Temperaturen träge. Darauf bei der Wahl des Prüfungstermins Rücksicht zu nehmen, ist keine Feigheit, sondern zeugt von Respekt dem eigenen Hund gegenüber.

 

Fazit: wir haben Zeit

Wollie wird gerade erst ein Jahr alt und wir haben es nicht eilig. Natürlich gibt sie im Training stets 120 Prozent und könnte längst weiter sein in der Ausbildung zum Begleithund. Da das Leben aber nicht nur aus Hundeplatz besteht, darf sie in aller Seelenruhe erwachsen werden. Auch im Kopf.

Irgendwo in den Weiten des Internets stolperten wir über folgenden Spruch:

Put the dog first. The sport second. – Der Hund kommt an erster Stelle. Der Sport an zweiter.

In diesem Sinne: viel Freude, Geduld und Gelassenheit beim Training!

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Hier geht es zum sechsten Teil der Serie “Vom Welpen zum Begleithund”. Wollie hatte ihr erstes Turnier. Nein, nicht die Begleithundeprüfung. Und gewinnen wollten wir auch nichts. Wie wir das als Trainingsmöglichkeit genutzt haben, erfährst du im nächsten Kapitel.

 

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