Ein Fotoshooting mit Hund steht an. Du möchtest, dass dein Hund vor der Kamera eine richtig gute Figur macht? Ohne Scheu vor dem Fotografen posiert? An Ort und Stelle sitzen bleibt, anstatt dauernd aus dem Bild zu laufen? Wir zeigen dir, wie dein Hund mit zwei einfachen Übungen zum Fotomodell wird!
Wieso es deinem Hund schwer fällt, vor der Kamera ein gutes Bild abzugeben
Dein Hund zeigt vor der Kamera Beschwichtigungssignale? Versteht ein vorher trainiertes Schau-Signal plötzlich nicht mehr? Flitzt einfach los, statt brav zu warten?
Grundlose “Anstellerei” gibt es bei Hunden nicht. Es gibt immer einen Anlass dafür, dass sie sich so verhalten, wie sie sich verhalten.

Folgende Dinge können deinen Hund beim Fotoshooting verunsichern:
Die Kamera
Hunde können die menschliche Mimik lesen und deuten. Das fand die Veterinärforschung heraus, wie der Spiegel zusammenfasste. Zum Originalbericht über die Studie geht es hier (in englischer Sprache). Über viele Jahre Zusammenleben mit uns Menschen haben Hunde gelernt, dass die Kooperation mit den Menschen überlebenswichtig ist. Und um uns Zweibeiner zu verstehen, ist die Mimik ein wichtiges Element.
Und beim Fotoshooting? Technischer Schnickschnack, wie Kameratyp und Belichtung, sind dem Hund egal. Er sieht nur, dass das Gesicht des Menschen von einem schwarzen Kasten verdeckt wird. Der klickende Geräusche macht und womöglich sogar mit grellem Blitzlicht blendet. Aus Hundesicht: echt gewöhnungsbedürftig!
“Lauerstellung” des Fotografen
Für sozial unsichere Hunde ist ein fremder Mensch an sich schon Grund zur Skepsis. Wenn der nun vor dem Vierbeiner hockt, der sich der Situation nicht entziehen kann, dann ist das manch einem Hund unheimlich.
Rutschiger Boden
Es klingt erstmal banal. Aber: nicht jeder Hund fühlt sich auf allen Untergründen sicher. Gerade bei Fotoshootings im Studio kann der glatte Boden für Unbehagen sorgen.
Du kannst deinem Hund Sicherheit geben, indem du eine Matte, ein Handtuch oder die vertraute Hundedecke von zuhause unterlegst. Wenn du mehr Zeit zur Vorbereitung hast, kannst du ganz entspannt und kleinschrittig das Laufen auf rutschigem Untergrund üben. Kleinschrittig ist hier das Zauberwort.
Fotoshooting mit Hund: starke Ablenkung durch ungewohnte Situation
Hunde sind neugierig. Das ist normal. Und es wäre kein gutes Zeichen, wären sie es nicht.
Nimm es deinem Hund nicht übel, wenn er mit der Nase am Boden klebt, statt bei der Sache zu sein. Oder nach ungewohnten Geräuschen lauscht.
Seht euch doch stattdessen vor dem Fotoshooting in Ruhe den Ort an, an dem es stattfindet. Lasse deinen Hund ausgiebig schnuppern, ihn sich an das Klacken der Kamera gewöhnen und in Ruhe seine Umgebung wahrnehmen. So kann er sich anschließend besser auf seine Aufgabe konzentrieren.
Fotoshooting mit Hund – zwei Übungen zur Vorbereitung
Das sichere “Bleib” für das perfekte Foto
Die Zauberformel für ein sicheres Bleib liegt darin, keins zu nutzen. Ein Auflösekommando sorgt für klare Kommunikation zwischen dir und deinem Hund. Und das wiederum für zuverlässiges Sitz, Platz, Männchen machen, oder was euch beim Fotografieren sonst noch Tolles einfällt.
Wie einfach du ein ein Auflösekommando etablierst, haben wir hier gezeigt.
Die Kamera als Target beim Fotoshooting mit deinem Hund
Targets sind Fixpunkte für deinen Hund. Er kann lernen, zu ihnen zu laufen, sie anzustupsen oder anzublicken. Ein wenig wie die Bodenmarkierungen für Schauspieler, damit sie beim Filmen wissen, wo sie stehen und was sie dort tun müssen.
Beim Fußlaufen in der Unterordnung kann der Hund beispielsweise mit der Hand des Hundeführers als Blicktarget lernen, in der korrekten Position zu laufen. Das siehst du sehr schön in unserem Artikel über Wollie, wie sie die Kehrtwende lernt.
Wenn eine Hand, eine Matte auf dem Boden oder ein Post-It-Zettelchen an der Wand ein Target sein kann – dann kann das auch eine Kamera.
Du kannst den Blick in die Kamera also trainieren und mit einem Hörzeichen belegen. Kleinschrittig und freudig aufgebaut, wird dein Hund sich darüber freuen, diese bekannte Übung im Shooting zeigen zu dürfen. Gerade unsicheren Hunden gibt es Sicherheit, mit simplen, bekannten Übungen schnellen Erfolg zu haben. Da ist der Fotograf mit dem Knipsgerät gleich weniger unheimlich.
