Welcher Hundesport passt zu meinem Hund? Hundesportarten gibt es mittlerweile unzählige. Immer mehr Menschen finden Spaß am Training mit dem Hund. Das ist großartig – aber welcher Sport beinhaltet was? Von Agility bis Zielobjektsuche: wir bringen Klarheit ins Thema!
Am Ende der Liste findet ihr Tipps und Links, mit deren Hilfe ihr nach passenden Vereinen und Probetrainings suchen könnt.
Dieser Artikel ist aus dem Jahr 2018. 2021 haben wir ihn noch einmal überarbeitet. So ist er jetzt mit frischen Bildern versehen und die Link-Sammlung haben wir ebenfalls erweitert. Viel Spaß beim Lesen!
Liste der Hundesportarten
Agility (Agi)
Was Pferde können, können Hunde auch. Agility ist Springsport für Hunde. Angeleitet vom Hundeführer wird der Hund durch einen Parcours geschickt. Die Hindernisse können sein: Hürden, Reifen, Weitsprung, Tisch, Slalom, Tunnel, Sacktunnel. Hinzu kommen die sogenannten Kontaktzonengeräte: Wippe, Laufsteg und A-Wand.
Auf Turnieren wird der Parcours sinnvollerweise an die Größe der Hunde angepasst. So gibt es die Größenklassen Small, Midi und Large. Zu unterscheiden sind der A-Lauf und das Jumping. Beim Jumping können die Hunde hohe Geschwindigkeiten erreichen, da die Kontaktzonengeräte nicht Teil des Parcours sind. Eine bestandene Begleithundeprüfung ist die Bedingung für die Teilnahme an Agilityturnieren

Ausdauerprüfung (AD)
Bei der Ausdauerprüfung legt der Hund eine Strecke neben dem Fahrrad zurück. Im Anschluss daran folgt die Unterordnung. Ähnlich wie bei der Begleithundeprüfung. Ziel ist es, die Belastbarkeit und Ausdauer der Hunde zu überprüfen.
Auch hier sind die Hunde in drei Größenklassen eingeteilt. Hunde mit einer Schulterhöhe unter 35cm legen fünf Kilometer zurück. Bei einer Größe von 35 bis 50cm sind es 15 Kilometer. Alles, was größer ist, muss eine Strecke von 20 Kilometern hinter sich bringen. Zwischendurch werden Pausen eingelegt und die Hunde untersucht. Bei Temperaturen über 22 Grad findet keine Ausdauerprüfung statt.
Tipps für das Training im Sommer haben wir hier für euch zusammengefasst: Training im Sommer – das musst du jetzt beim Hundesport beachten
Begleithunde (BH)
Eine Hundesportart ist die Begleithundeprüfung strenggenommen nicht. Da sie jedoch die Voraussetzung für die Teilnahme an Wettbewerben ist, wird sie hier trotzdem aufgeführt. Beim Agility, Obedience, IGP / IPO, Fährten (FH) und der Rettungshundearbeit ist eine bestandene Begleithundeprüfung Pflicht.
Die Begleithundeprüfung besteht aus vier Teilen. Dem Sachkundenachweis, einem Wesenstest, der Unterordnung und dem Straßenteil. Wie die ablaufen, was die Hunde können müssen und wo ihr die BH ablegen könnt, das haben wir hier erklärt: Begleithundeprüfung – die Basics für den Hundesport

BGH – Begleithundeprüfung als Wettkampf
Die Begleithundeprüfung als Wettkampf nennt sich BGH. Oder, nach der neuen Prüfungsordnung, IGBH. Sie ist in drei Schwierigkeitsstufen aufgeteilt. Die BGH 1, 2 und 3.
Bei der BGH 1 wird quasi eine BH ohne Verkehrsteil gefordert, dafür aber mit Sitz und Platz aus der Bewegung. In den nächsten Stufen, BGH 2 und BGH 3, steigen die Anforderungen. Es kommen der Apport zu ebener Erde und über Hürden hinzu. Außerdem das Voraus schicken und Positionen aus dem Laufschritt.
Bikejöring
Diese Unterart des Zughundesports wird auf dem Fahrrad ausgeübt. Beim Bikejöring zieht der Hund den Menschen auf dem Rad hinter sich her. Wichtig ist hierbei, dass der Hund ein geeignetes Zuggeschirr trägt und eine spezielle Jöringleine verwendet wird. Außerdem ist zu beachten, dass man ihn stückweise an die Aufgabe heranführt. So minimiert sich das Verletzungsrisiko und die Ausdauer baut sich schonend auf.
Canicross
Canicross ist Cross Country mit Hund. Bei diesem Geländelauf sind Hund und Mensch über eine Leine verbunden. Das Team läuft eine festgelegte Strecke querfeldein. In Deutschland erfreut sich diese Hundesportart wachsender Beliebtheit. Tickets für Events, wie dem Tough Hunter, sind schnell ausverkauft.
Seit 2018 gehört dieser Hundesport zum DVG. Canicross ist dem Turnierhundesport (THS) zugeordnet und wird in der Leistungskarte eingetragen. Eine Begleithundeprüfung ist jedoch keine Voraussetzung.

Caniwandern
Wandern mal anders. Wem Canicross zu extrem ist, der findet womöglich Gefallen am Caniwandern. Auch hier ist der Hund über eine Leine mit Ruckdämpfer mit dem Menschen verbunden. Statt die Strecke in möglichst hoher Geschwindigkeit zurückzulegen, wird sie jedoch gewandert.
Crossdogging
“Hundesport querbeet” ist das Motto vom Crossdogging. Hierbei stellen sich Hund und Halter Aufgaben aus den verschiedenen Hundesportarten. Der Clou: die wechseln wöchentlich. Hundeschulen, die Mitglied bei der Crossdogging GbR sind, bekommen die aktuellen Aufgaben mitgeteilt. Der Nachteil: Crossdogging ist somit kein Hundesport, der in den Verbänden des VDH angeboten wird. Man findet ihn nur bei ausgewählten Hundeschulen.
Coursing
Beim Coursing ist der Hund durch eine Hasenattrappe zu Höchstgeschwindigkeiten motiviert. Der Schauplatz für diese Hasenhatz ist die Rennbahn. Diese Hundesportart ist die Paradedisziplin der Windhunde. Organisiert wird sie in Deutschland über den VDH.
Degility
Degility ist die Mischung aus Agility und Mobility. Die Übungen aus dem Bereich der Physiotherapie, kombiniert mit den Geräten vom Agility, schaffen einen abwechslungsreichen Parcours. Statt dem sportlichen Ehrgeiz, stehen hier Koordinationsübungen und schonender Muskelaufbau im Vordergrund.
Dadurch ist Degility für Hunde aller Rassen, Größen und Altersklassen geeignet. Auch Hunde mit Handicap oder Erkrankungen des Bewegungsapparates können diese Hundesportart ausführen.
Diensthunde-Biathlon
Beim Diensthunde-Biathlon müssen der Diensthundeführer und sein Hund eine Strecke von bis zu elf Kilometern bewältigen. Dabei werden Hindernisse überwunden und vielseitige Aufgabenstellungen gelöst. Beispielsweise muss ein Teil der Strecke mit dem Fahrrad oder schwimmend zurückgelegt werden. Außerdem erfolgt ein Angriff auf den Hundeführer und eine Fluchtvereitelung, wie aus dem Schutzdienst bekannt.
Der Wettbewerb läuft auf Zeit. Bei Zeitüberschreitungen drohen Strafpunkte.

Dog Biathlon / Hundebiathlon
Der Hundebiathlon ist die zivile Version des Diensthunde-Biathlon. Die Aufgabenstellung bleibt die selbe. Lediglich der Schutzdienst und die Schießübungen fallen weg.
Dog Dance / Dogdancing
Auch das Dogdancing stammt vom Obedience ab. Zu Musik zeigt das Mensch-Hund-Team eine Choreografie. Bestehend aus Elementen der Unterordnung, Tricks und Koordinationsübungen. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Ein weiterer Begriff für diesen Hundesport ist Heelwork to Music (HTM).
Mittlerweile gibt es offizielle Wettbewerbe im Bereich Dog Dance. Ein Leistungsrichter bewertet hier zwei Teilbereiche. Einerseits die Artistik. Das sind Teamwork, Dynamik, Konzept, Choreografie. Andrerseits die Technik. Dazu zählen Fluss, Ausführung, Inhalt, Schwierigkeitsgrad.
Dummytraining
Ursprünglich ist das Dummytraining Teil der Jagdhundeausbildung. Der Apport von Wasservögeln ist die Wurzel dieses Hundesports. Beim Dummytraining liegt der Schwerpunkt auf drei Teilen. Dem Markieren, dem Suchen und dem Einweisen.
Das Dummytraining gehört zu den Hundesportarten, die einen großen Wandel durchgemacht haben. So ist dieser Sport mittlerweile nicht mehr ausschließlich den Jägern vorbehalten. Sondern ein Angebot von Hundeschulen für Hunde aller Rassen und jeden Alters.
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Fährte (FH)
Die Fährte ist ein Teil der IGP-Prüfungen. Davon abgesehen ist die Fährtenhundprüfung (FH) eine eigenständige Disziplin. Hierbei gibt es zwei Schwierigkeitsgrade: die FH1 und die FH2.
Bei der FH1 ist die Fährte 1200 Schritte lang. Sie enthält sechs rechte Winkel und vier Gegenstände, die vom Hund gefunden und verwiesen werden müssen. Innerhalb von 30 Minuten sollte die Suche abgeschlossen sein. Zusätzlich zu dieser ohnehin schon schwierigen Aufgabe, ist die Fährte beim Absuchen drei Stunden alt und von einer fremden Person gelegt.
Die FH2 ist mindestens 1800 Schritte lang und gespickt mit sieben Gegenständen. Außerdem: ein Halbkreis, sieben Winkel, von denen mindestens zwei spitze Winkel sind. Sowohl bei der FH1 als auch bei der FH2 werden Verleitungen gelegt. Das sind Fährten, die zur Ablenkung die abzusuchende Trittspur kreuzen. Sie sollen vom Hund ignoriert werden.
Der Hund soll auf der Fährte in gleichbleibendem Schritttempo und mit tiefer Nase suchen. Die Suche erfolgt ruhig und konzentriert, das Verweisen der Gegenstände soll hingegen schnell und überzeugend sein. Nicht erwünscht ist das Suchen mit den Augen. Auch für die Prüfung zum Fährtenhund ist eine bestandene Begleithundeprüfung Pflicht. Das Ausbildungskennzeichen FH wird in die Leistungskarte eingetragen.
Zur Ausstattung beim Fährten gehört eine 10 Meter lange Leine, Fährtenschilder und Fährtengegenstände in vorgegebener Größe.
Flyball
Flyball ist der Hundesport für (kontrollierte) Balljunkies. Außerdem ein Mannschaftssport. Flyball-Teams bestehen aus vier Hundeführern und Hunden. Die Hunde überwinden vier Hindernisse, um zu einer Ballwurfmaschine zu gelangen. Diese aktivieren sie. Auf dem Rückweg über die Hürden apportieren sie den freigegebenen Ball zum Hundeführer.
Flyball ist eine junge Hundesportart. In den 90er Jahren gelangte sie von den USA nach Europa.
Frisbee / Disdogging / Dog Frisbee
Der Hundesport mit Frisbee hat mehrere Namen. Disdogging und Dog Frisbee sind die bekanntesten. Beim Discdogging zeigt der Hund Tricks und bringt mit hoher Geschwindigkeit die geworfenen Frisbees zurück zum Hundeführer.
Bei diesem Hundesport gibt es drei Kategorien. Im Freestyle zeigt das Team eine Choreografie zu Musik. Bei Mini Distance und Long Distance liegt das Hauptaugenmerk auf der Wurfweite und der Art und Weise, wie der Hund die Frisbee fängt.

Gebrauchshundesport (IGP, früher IPO und VPG)
Der Gebrauchshundesport, abgekürzt IGP, umfasst drei Abteilungen. Die Fährte, die Unterordnung und den Schutzdienst. Ihren Ursprung hat diese Hundesportart in der Diensthundeausbildung.
Bei der Fährte folgt der Hund der Trittspur eines Menschen. Wichtig hierbei ist die Suche über die Nase, statt über die Augen. Die Unterordnung enthält neben den Übungen der Begleithundeprüfung den Apport und das Vorausschicken. Zusätzlich wird die Gleichgültigkeit gegenüber Schüssen überprüft. Der Schutzdienst hingegen fragt den Gehorsam des Hundes unter hoher trieblicher Belastung ab. Er arbeitet hier für seine Beute, den Hetzarm. Ziviles Arbeiten, wie bei Diensthunden von Polizei und Militär nötig, ist im IGP nicht das Ziel.
Da das Feld rund um diesen Sport so weit gefasst ist, haben IGP’ler meist einen ganzen Kofferraum voll Zubehör, das sie für das Training benötigen.

Lesetipp: Im Interview erklärt die erfolgreiche Hundesportlerin Natalie Knaack-Enkelmann, worauf es beim Gebrauchshundesport ankommt und was es zu beachten gilt.
Hoopers
Ähnlich wie beim Agilty, durchläuft der Hund beim Hoopers einen Hindernisparcours. Statt mitzulaufen, hat der Hundeführer einen festen Platz, von dem aus er seinen Hund schickt. Die Hindernisse können sein: Tunnel, Tonnen, Zäune, Pylonen und natürlich die Rundbögen, genannt Hoops.
Je nach Gesundheits- und Trainingszustand kann der Parcours angepasst werden. Somit ist dieser Hundesport auch für ältere oder gehandicapte Hunde ideal.
Leistungshüten
Das Leistungshüten überprüft die rassetypischen Anlagen und den Ausbildungsstand von Hüte- und Treibhunden. Der Hirte schickt seinen Hund, um mehrere Aufgaben an einer Herde Schafe zu absolvieren. Dazu gehören unter anderem das Austreiben von einer eingezäunten Wiese heraus, das Treiben der Herde über eine Brücke und die Kontrolle des Viehs auf engem Raum. Besonderer Augenmerk liegt auf dem selbstständigen Arbeiten, Gehorsam und Fleiß.
Beim Deutschen Schäferhund kann das Leistungshüten als Alternative zum Körschutzdienst bei der Zuchttauglichkeitsprüfung gewählt werden.

Longieren
Wieder einmal etwas aus der Kategorie “Was Pferde können, können Hunde auch”. Zu den neuen Hundesportarten gehört das Longieren. Hierbei läuft der Hund außen entlang eines Kreises. Der Hundeführer steht in der Mitte. Er lenkt seinen Hund mit Hörzeichen und der Körpersprache.
Die Aufgabenstellungen können variiert werden. Von Tempowechseln bis hin zu komplexen Hindernissen oder Übungen aus der Unterordnung ist alles möglich.
Mantrailing
Höchstleistungen der Hundenase: anders als bei der Fährte folgt der Hund beim Mantrailing nicht der Bodenverletzung. Stattdessen spürt er den Duftmolekülen der Zielperson nach. Bis hin zu vier Wochen können die Hunde so eine Duftspur verfolgen.
Mantrailing ist nicht nur ein Hundesport zum persönlichen Vergnügen. So haben beispielsweise die Polizei und die Rettungshundestaffel im Trailen ausgebildete Hunde. Die bei der Suche nach vermissten oder flüchtigen Personen helfen.
Mobility
Im Mobility werden Übungen aus der Physiotherapie mit einem Parcours kombiniert. Dieser Hundesport hat das Ziel, den Bewegungsapparat des Hundes gesund und beweglich zu halten. Daher sind Wettkämpfe und hohe Geschwindigkeiten hier irrelevant.

Mondioring
Mondioring stammt aus der Diensthundeausbildung. Es umfasst drei Disziplinen: die Unterordnung, Sprünge und den Schutzdienst. Anders als beim IGP steckt der Helfer hier in einem Vollschutzanzug. Hunde, die im Ringsport geführt werden, benötigen einen klaren Kopf sowie eine außerordentliche Konzentrationsfähigkeit und Führigkeit. Der Hund trägt beim Mondioring weder Halsband noch Geschirr. Er wird frei gearbeitet.
Mondioring wurde 2015 als Hundesportart von der FCI anerkannt. Außerdem verwandte, nicht von der FCI anerkannte, Sportarten sind der Französische und der Belgische Ringsport, Globalring und KNPV.
Obedience
Obedience ist Milimeterarbeit mit Hund. Aus dem Englischen übersetzt bedeutet der Begriff “Gehorsam”. Mit militärischem Kadavergehorsam hat dieser Hundesport jedoch nichts zu tun. Die Übungen beim Obedience sind breit gefächert. So spielt neben Unterordnung, Apport, Geruchsidentifizierung und Ablage auch das Sozialverhalten eine entscheidende Rolle.
Zu unterscheiden sind die zwei Arten FCI Obedience und Englisches Obedience. Sie weichen in der Ausführung der einzelnen Übungen stellenweise voneinander ab. Klar abzugrenzen ist Obedience vom Rally Obedience. Das sind zwei sehr unterschiedliche Hundesportarten.
Neugierig geworden? Hier geht es zum Expertenbeitrag über Obedience.
Rally Obedience (RO)
Nicht zu verwechseln mit Obedience: Rally Obedience ist ein eigener Hundesport. Hund und Hundeführer gehen gemeinsam durch einen Parcours. Auf Zeit. Dieser besteht aus den verschiedensten Übungen, die auf Schildern stehen. Die Basis ist die klassische Unterordnung. Den Weg von Schild zu Schild legt man mit Hörzeichen “Fuß” zurück. Hinzu kommen Schilder, die Tricks oder Koordinationsübungen abfragen.
Rally Obedience ist ein neuer Hundesport. Trotzdem erfreut er sich rasant wachsender Beliebtheit. Was daran liegt, dass es ein Sport für jedermann ist. Einstiegshürden, wie eine bestandene Begleithundeprüfung, gibt es nicht. Im Parcours darf der Hund angesprochen, gelobt und mit Leckerchen gelockt werden. Die Aufgaben der verschiedenen Schilder sind vielseitig genug, um auch Anfängern schnelle Erfolge zu bieten.

Lesetipp: Im Interview verrät Tony Kliebisch, wie er sich und seinen Hund auf das Deutsche Rally Obedience Championat vorbereitet und gibt Tipps für das Training.
Rettungshundesport (RH)
Bei Ausbildung zum Rettungshund verschwimmen die Grenzen zwischen Hundesport und bitterem Ernst. Zwar gibt es diese Disziplin auch als Hundesportart, organisiert von der FCI. Der ursprüngliche Zweck der Rettungshundestaffel liegt jedoch beim Retten von Menschenleben mit Hilfe von Spürhunden.
Rettungshunde haben sehr verschiedene Schwerpunkte. So gibt es beispielsweise folgende Ausbildungen: Flächensuche, Trümmersuche, Lawinensuche, Wasserrettung, Mantrailing (siehe oben) und die Wasserortung. Jede einzelne stellt hohe Anforderungen an Hund und Hundeführer.
Schlittenhundesport
Nicht nur etwas für Huskys: der Schlittenhundesport. Mindestens zwei Hunde werden eingespannt, um am Rennen teilzunehmen. Gespanne von mehr als acht Hunden starten in der offenen Klasse.
Auch bei diesem Hundesport gibt es verschiedene Kategorien. Das Sprint-Rennen bietet eine Strecke von zehn bis 20 Kilometer. Während das Distance-Rennen über mehrere Tage geht. Dabei werden pro Tag mindestens 40 Kilometer zurückgelegt.

Stöbern (StPr)
Wie bereits die Fährte, gehört das Stöbern zur IGP / IPO. Auch hier sucht und verweist der Hund Gegenstände. Im Gegensatz zur Fährtenarbeit folgt er jedoch keiner Spur aus Fußtritten. Sondern wird von einer Mittellinie aus in einzelne Felder geschickt, auf denen er jeweils einen Gegenstand frei suchen soll. Das Suchen über die Augen ist trotzdem unerwünscht.
Stöberprüfungen gibt es in drei Schwierigkeitsgraden. Bei Stufe eins sucht der Hund zwei Gegenstände. In der nächsthöheren Prüfungsstufe sind es bereits vier. Und in der dritten sechs. Da das Stöbern der Internationalen Gebrauchshundeprüfungsordnung IGP unterliegt, ist jedoch eine Begleithundeprüfung vorausgesetzt. Abgelegte Stöberprüfungen findet man in der Leistungskarte des Hundes.
Foto: Fährtengegenstände, wie sie auch zum Stöbern benutzt werden.
Turnierhundesport (THS)
Der Turnierhundesport gehört zu den Hundesportarten, die dem Menschen eine ebenso hohe Fitness abfordern, wie dem Hund. Zurecht wird er als Leichtathletik mit Hund bezeichnet. Zusätzlich zum sportlichen Teil aus Laufen und Springen, ist die klassische Unterordnung Bestandteil vom THS.
Es gibt sieben Unterkategorien: Vierkampf eins bis drei, Geländelauf 1.000, 2.000- und 5.000m, CSC – Combinations-Speed-Cup, Hindernislauf, Dreikampf, Shorty und den K.O.-Cup. Eine bestandene Begleithundeprüfung ist beim Turnierhundesport Voraussetzung.
Zielobjektsuche (ZOS)
Eine der jungen Hundesportarten ist die Zielobjektsuche (ZOS). Seit 2005 gibt es diesen Sport in Deutschland. Seit 2007 werden Prüfungen ausgerichtet. Beim ZOS suchen die Hunde zuvor konditionierte Gegenstände. Das können ganz verschiedene Alltagsgegenstände sein. Beispielsweise Feuerzeuge, Münzen, Radiergummis oder Wäscheklammern.
Wettkämpfe gibt es in den Bereichen Trümmer, Päckchen, Fläche und Wand.

Hundesport ausprobieren
Ihr seid neugierig geworden und wollt mit eurem Hund eine der Hundesportarten ausprobieren? Hier sind Tipps, wie ihr das Richtige für euch findet.
Übrigens: wir haben für euch die Statistik der beliebtesten Hundesportarten in Deutschland unter die Lupe genommen. Agility ist ganz vorne mit dabei, Rally Obedience stark im Kommen und der klassische Gebrauchshundesport auf dem absteigenden Ast.
Welcher Hundesport passt zu meinem Hund?
Bevor ihr euch ins Training stürzt, beachtet bitte Folgendes:
- Woran hat mein Hund Spaß? (Rennen, Springen, Schwimmen, Zerrspiele,…)
- Welche rassetypischen Eigenschaften hat er? Wofür wurde er ursprünglich gezüchtet?
- Ist er gesund? Falls nicht, welche Einschränkungen hat er?
- Wie viel Zeit und Geld bin ich bereit zu investieren?
Bei der Vielfalt an Hundesportarten gibt es für jedes Mensch-Hund-Team das Passende. Eine Amerikanische Bulldogge zum Agility zu schleppen ist jedoch nicht nur Unsinn, sondern auch gefährlich für die Gesundheit des Hundes. Schwere, massige Hunde, die womöglich noch zuchtbedingt Probleme mit der Atmung haben, werden im High Speed-Hindernisparcours keine Freude haben. Der Tierarzt dafür nach einer Weile umso mehr.
Ebenso würden beispielsweise die meisten Windhunde wohl verzweifeln, wenn ihr Mensch mit aller Macht versuchen würde, sie zu Wasserrettungshunden auszubilden.
Diese beiden extremen Beispiele zeigen deutlich, dass sowohl die körperlichen, als auch die Wesensmerkmale des Hundes berücksichtigt werden müssen. Damit beide Seiten Freude am Hundesport haben. Ohne Reue und nicht auf Kosten des Hundes. Bei einem guten Hundesportverein und in einer gut geführten Hundeschule wird man dies berücksichtigen. Und gegebenenfalls aufklären.
Die Faktoren Zeit und Geld sollten nicht unterschätzt werden. Manche Hundesportarten verlangen spezielles Equipment (hier findest du eine Checkliste für dein erstes Training: Grundausstattung für den Hundesport). Oder aber ihr müsst lange Anfahrtzeiten in Kauf nehmen bis zu eurer Trainingsmöglichkeit. Ist es euch das wert? Prima, dann mal los!
Den richtigen Hundesport finden: hier gibt es mehr Infos
Viele Vereine, Hundetrainer und Hundeschulen bieten kostenlose Probetrainings an. Schon bei solchen Schnupperstunden solltet ihr den Impfpass eures Hundes und oftmals auch den Nachweis über eine Hundehalterhaftpflicht dabeihaben.
Wenn du dir generell unsicher bist, ob eine Hundeschule oder eher ein Hundesportverein die richtige Adresse ist: wir haben die Unterschiede in diesem Artikel erklärt (+ Infografiken).
Diese Links helfen bei der Suche nach Vereinen, Hundeschulen und Veranstaltungen, um sich ausgesuchte Hundesportarten genauer anzusehen:
- Deutscher Hundesportverband DHV
- Deutscher Verband der Gebrauchshundesportvereine DVG
- Snautz – Verzeichnis deutscher Hundeschulen
- Caniva – Turniere, Prüfungen und andere Veranstaltungen
- Verband für das Deutsche Hundewesen VDH
Betreibt ihr einen Hundesport mit eurem Hund? Wie seid ihr dazu gekommen? Oder gibt es eine Hundesportart, die ihr euch immer schon ansehen wolltet?
Nubi hat die Begleithundeprüfung abgelegt und war danach im Bereich IGP aktiv. In unserem Hundesportverein hat er auch in andere Hundesportarten reingeschnuppert. So machte er eine Zeit lang Rally Obedience und auch Agility zum Spaß. Sagt es nicht weiter – aber ein Agi-Star wird das Trampeltier in diesem Leben nicht mehr.
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Wieder was dazu gelernt! Ein aufschlussreicher Artikel den du veröffentlicht hast.
Es ist schwierig zu diesem Thema im Internet was zu finden.
Vielen Dank für deinen Kommentar! 🙂