Hundesport im Sommer? Als Hundesportler kennt man keine Ferien. Ob Sommer oder Winter: gemeinsam mit seinem Hund trainiert man zu jeder Jahreszeit. Bei jedem Wetter.
Auch wir sind das ganze Jahr hindurch am Hundeplatz. Ist das Wetter allzu schlecht, beispielsweise bei Unwetterwarnungen oder Glatteis, verlegen wir das Training einfach nach drinnen. Wichtig dabei ist jedoch, das Programm den Umständen anzupassen.
Bei 32 Grad, staubtrockenem Boden und stechender Sonne braucht hier kein Hund eine mehrere 100 Schritt lange Fährte absuchen. Ebenso, wie weder unsere eigenen Hunde, noch die unserer Teilnehmer, bei Nässe und Eiseskälte Ablage üben müssen.
Mit solchen Aktionen würde man den Hunden nicht nur die Freude an der Sache nehmen. Man spielt auch mit ihrer Gesundheit. Kein Trainingserfolg und keine Prüfung sind es wert, einen kranken Hund zu riskieren.
Hundesport im Sommer
Was machen wir also im Sommer? Wenn die Sonne sticht und die 30 Grad-Marke geknackt wird?
Hier findet ihr unsere fünf bewährten Tipps, damit ihr mit euren Hunden sicher und gesund durchs Training kommt.
Zeit des Trainings im Sommer
Der Begriff der Mittagshitze ist irreführend. Metereologen sind sich einig: am heißesten ist es im Sommer am späten Nachmittag gegen 17 Uhr.
Das sollte man beim Training berücksichtigen. Es bietet sich an, entweder früh morgens, oder aber in den späten Abendstunden mit dem Hund zu trainieren.
Länge des Trainings
Nicht nur im Sommer ist die Länge des Trainings ein wichtiger Faktor. Mehrere kurze Einheiten sind hundefreundlich. Sie können vom Gehirn besser verarbeitet werden, als Marathontrainings. Arbeitet man mit dem Hund bis zur totalen Erschöpfung, schadet das mehr, als dass es nutzt. Sowohl mental, als auch körperlich.
Haltet die Übungen kurz und hört dann auf, wenn es am schönsten ist.
Schatten suchen
Es gibt Hunde, die lassen sich genüsslich von der Sonne durchgrillen ohne ins Hecheln zu geraten. Kommt jedoch körperliche Aktivität hinzu, wird die Hitze zum Gesundheitsrisiko. Es drohen Hitzschlag und Kreislaufprobleme. Tierarzt Ralph Rückert erklärt auf seinem Blog, wie ihr einen Hitzschlag beim Hund erkennt und erste Maßnahmen ergreift.
Hunde mit sehr dünnem und hellem Fell neigen außerdem zum Sonnenbrand. Da kann es sinnvoll sein, ungeschützte Stellen, wie den Nasenrücken oder den eventuell nackten Bauch mit Sonnencreme zu schützen.

Das kann vermieden werden, in dem man sich für das Training ein schattiges Plätzchen sucht. Legt der Hund sich nach getaner Arbeit freiwillig in die pralle Sonne – bitteschön. Aber zum Arbeiten bleibt man besser im Schatten.
Pfoten weg vom heißen Asphalt
Der dunkle Asphalt wird im Sommer zur Bratpfanne für Hundepfoten. Um die Ballen zu schützen, sollte man Wege im Schatten wählen, wenn möglich. Dass man in der glühenden Mittagshitze nicht auf einem Parkplatz oder anderem asphaltierten Gelände trainiert, versteht sich von selbst.
Genügend trinken
Auf dem Hundeplatz stellen wir im Sommer bei hohen Temperaturen ein Planschbecken auf. Dort können die Hunde saufen und sich zwischen den Übungen abkühlen.
Auch ohne ein Wasserbecken ist stets für frisches Wasser gesorgt. Sind wir auf einem längeren Spaziergang unterwegs, werden ein faltbarer Napf und eine Wasserflasche für die Hunde eingepackt.
Wichtig: stehende Gewässer entwickeln sich im Sommer schnell zu einem Hort für Bakterien und Krankheitserreger. Nubi und Wollie dürfen deshalb nicht aus abgestandenen Pfützen oder Teichen saufen.
Ideen für das Training im Sommer
Diese Übungen bieten sich bei hohen Temperaturen an, sofern man auf die oben genannten Punkte achtet:
- technische Übungen (Sitz, Platz, Steh)
- Ablage im Schatten
- Tricks
- Detailarbeit, wie:
- das ruhige Halten beim Apport
- das Verweisen von Gegenständen auf der Fährte oder beim Stöbern
- Koordinationsübungen für das Fußlaufen oder Dogdance
- Wasserapport im Dummytraining
- Hundesportarten wie Degility oder Mobility
Riskant sind Trainingseinheiten, die dem Hund körperlich viel abverlangen. Diese Aktivitäten würden wir auf kühlere Tage verschieben:
- Tempotraining beim Agility
- Gerätetraining beim Turnierhundesport (THS)
- das Revieren beim Schutzdienst
- Fährten und Mantrailing
- Flyball
- Radtouren, Joggen und Ausdauersport aller Art
Außerdem wichtig: Im Frühjahr und Sommer gelten in vielen Regionen Sonderregelungen für Hundehalter. Wir haben alle Regeln für die Brut- und Setzzeit in einer Übersicht für die Bundesländer zusammengefasst.
Eure Tipps rund um den Hund im Sommer
Worauf achtet ihr beim Training im Sommer besonders? Habt ihr Tipps und Tricks auf Lager, die hier nicht genannt sind? Schreibt uns!
Welche Dinge bei uns im Sommer auf gar keinen Fall fehlen dürfen – das erfahrt ihr hier: Sommer Essentials für Hund und Mensch.